1196 | Gründung des Klosters Marienwerder ("Marien-Insel", "insula Mariae") durch Graf Konrad von Roden auf einer Düne der Leine, bei der der Sage nach ein Flussschiffer oder Fischer ("Anton"?! ein hölzernes Marienbild gefunden haben soll |
1200 | im September Weihe des Klosters durch Bischof Themar von Minden auf die Namen der Jungfrau Maria, Johannes des Täufers, Johannes des Evangelisten und des Hl. Augustinus; das Kloster ist zunächst Augustiner-Chorherrenstift |
1216 | Zweite Weihe, nachdem die Chorherren (etwa 10) wegen ihres sittenlosen Verhaltens durch Augustinerrinnen aus dem Stift Obernkirchen abgelöst worden waren |
1219 | Papst Honorius III. nimmt das Kloster in seinen Schutz |
1250 | am 14.02. verbindet Bischof Johann zu Minden Garbsen mit Marienwerder zu matres combinatae (verbundene Muttergemeinden); die Klosterkirche wird auch Gemeindekirche |
1290 | Verbindung zum Joahnniterorden in Herford |
1335 | Brand des Klosters; die Kirche bleibt bis auf das Nordschiff, welches mit abbrennt, unversehrt. In der Diozöse wird für einen Neuaufbau gesammelt, unter anderem mit dem Versprechen von 720 "Indulgenztagen" (Straferlass vom Fegefeuer) |
1339 | 29.06. Einweihung des wieder aufgebauten Klosters. Die Kirche erhält zwei weitere Altäre (Jungfrau Maria, Hl. Nikolaus) |
1382 | Marienwerder schließt sich der Kaland-Bruderschaft in Hannover an (Ziel dieser Gemeinschaften: gegenseitige Ermutigung, Gutes zu tun, diakonische Initiativen) |
1450 | Probst Busch, Hannover und Herzog Wilhelm unternehmen Reformversuche gegen sittlichen Verfall in den Klöstern |
1455 | visitiert Probst Busch das Kloster Marienwerder |
1476 | der große Nonnenchor wird errichtet, der sich von der Westseite bis zur Vierung hinzieht |
1486 | Bischof Heinrich von Minden bestätigt die von Martin von Heimburg gegründete Commission zum Altar "Allerheiligen" im Kloster Marienwerder |
1542/43 | Die zweite Gemahlin des katholischen Herzogs Erich I. von Calenberg, Elisabeth von Brandenburg, führt nach seinem Tode in Vormundschaft ihres zwölfjährigen Kindes Erich II. zusammen mit Antonius Corvinus die Reformation im Calenberger Land ein (Calenberger Kirchenordnung, Armenkästen, erstes Calenberger Gesangbuch) |
1543 | Corvinus visitiert Marienwerder und ermahnt, die kirchlichen Ordnungen zu beachten |
1546 | Herzog Erich II., am Hofe Karl des V. wird wieder katholisch, versucht die Reformation in Calenberg rückgängig zu machen |
um 1600 | auf das Südseitenschiff wurde um 1600 ein niedriges Geschoss gesetzt |
1617 | am 28.07. verfügt Herzog Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel als derzeitiger Landesherr und dadurch auch Oberhaupt der Kirche die Verlegung der Pfarre nach Stöcken |
1618-1648 | während des Dreißigjährigen Krieges leiden Kloster und Klostergut schwer unter den plündernden Söldnerhorden. Die noch verbliebenen vier Jungfrauen flüchten in das dem Kloster gehörende Stadthaus in der Burgstraße |
1620 | Neubegründung des Klosters als Damenstift |
1662 | Bau eines Pfarrhauses in Stöcken |
1663 | Herzog Georg Wilhelm von Calenberg erlässt eine neue Klosterordnung und verpflichtet die Klosterdamen auf die Augsburger Konfession |
1687 | zweiter Großbrand im Kloster, daraufhin erfolgt |
1688 | der Neubau des Süd- und des Westflügels. Im gleichen Jahr erhält die Kirche eine bronzene Glocke |
1704 | Neubau des zweigeschossigen Ostflügels |
1721 | Errichtung des nach Osten hinausragenden, zwei- bis dreistöckigen Flügels |
1727 | Carl Anton von Hinüber pachtet das Klostergut |
1774 | Jobst Anton von Hinüber legt den englischen Landschaftsgarten an |
1857 | 19.07. große Brandkatastrophe in Stöcken. König Georg III. begibt sich zur Brandstätte und stiftet eine Summe als Entschädigung. Am 28.7. findet in der Klosterkirche in Anwesenheit des Königs ein Dankgottesdienst statt. Bei dieser Gelegenheit fällt endlich wirksam auf, in welch miserablem zustand die Kirche ist |
1858-1861 | Die oft schon erbetene Renovierung der Kirche findet endlich statt. Leitend: Baurat Hase und Oberlandesbaumeister Comperl. Die wichtigsten Veränderungen: - Abriss der alten riesigen Empore von 1476
- Beseitigung der zwiebelförmigen alten Dachreiterspitze unter Aufbau der jetzigen Achteckigen Spitze
- Errichtung von Emporen an der Westseite (Orgel), über dem südlichen Querschiffarm (Gutspersonal)
- der nördliche Querschiffarm erhält das Hauptportal
- Neueinrichtung der Kirche mit Sitzbänken, Kanzel, Lesepult, Hochaltar und Vermahlung des Chorraums
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1862 | der Gemeindefriedhof wird angelegt - für Marienwerder, Stöcken, Havelse |
1907 | Abbruch des alten Gutshauses ("Klosteramtshaus", dabei entdeckt man noch einige Gefängniszellen) und Neubau |
1924 | im Oktober erhalten Klosterkirche und Friedhofskapelle neue Glocken: Ersatz für im 1. Weltkrieg eingeschmolzene Vorgängerinnen |
1927 | die Stadt Hannover kauft das Gut Marienwerder; im gleichen Jahr Bau des Gemeindehauses (Gottesdienstraum, Pfarrwohnung, Gemeinderäume) der Stöckener Filialgemeinde Corvinus |
1949 | am 01. April wird die Corvinus-Kirchengemeinnde selbstständig |
1962 | Seit 1962 beherbergt das Kloster das zentrale Pflegeheim der Klosterkammer für pflegebedürftige Damen aus den Klöstern und Stiften |
1972 | die Kirche wird neu verputzt |
1976-78 | Umbau des Ostflügels des Klosters, um Wohnungen zu gewinnen |
2014 | ein Wohn- und Pflegezentrum wird eröffnet |
2015 | Beginn umfassender Sanierungs- und Umbauarbeiten im Klotser |