Mit Lebkuchen, Spekulatius und Schokoladennikoläusen hat der Einzelhandel seine Vorboten bereits seit Monaten vorausgeschickt. Doch mit der ersten angezündeten Kerze auf dem Adventskranz beginnt tatsächlich die Adventszeit. Die Wochen zwischen dem ersten Adventssonntag und dem Heiligen Abend sind die Zeit der Vorfreude, der Vorbereitung auf Weihnachten. Mit Adventsgottesdiensten und -basaren, den Begegnungen bei "lebendigen Adventskalendern" und Konzerten wird der Advent bewusst gestaltet. Diese Traditionen und Bräuche haben sich allerdings erst allmählich entwickelt, denn ursprünglich war die Adventszeit eine Fasten- und Bußzeit.
Ursprünglich eine Fastenzeit
Im 4. Jahrhundert war diese Zeit durch Gottesdienstbesuche, Fasten und gute Werke gekennzeichnet und dauerte nur drei Wochen, wie Quellen aus Spanien und Gallien belegen. Ab dem 5. Jahrhundert begann dann der Advent am Martinstag, also am 11. November. Es folgte eine 40-tägige Fastenzeit bis zum Epiphaniastag am 6. Januar. Das waren also acht Wochen abzüglich der fastenfreien Sonn- und Feiertage und damit insgesamt 40 Tage. Denn auch Jesus fastete 40 Tage in der Wüste und das Volk Israel war 40 Jahre in der Wüste unterwegs. Der Charakter einer Fastenzeit hat sich in Ländern wie Russland und Griechenland bei orthodoxen Christen bis heute erhalten.
Bräuche
Die Traditionen der Adventszeit haben sich vor allem seit dem 16. Jahrhundert entwickelt, seitdem beginnt der Advent im Dezember. Viele Adventsbräuche stammen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, so erschien der erste gedruckte Adventskalender im Jahr 1902. Der evangelische Pfarrer Johann Hinrich Wichern hing den ersten Adventskranz 1839 im „Rauhen Haus“ in Hamburg auf, in dem er arme Kinder betreute. Der Holzkranz hatte 20 kleine rote Kerzen für die Werktage und vier große Weiße für die Adventssonntage.
Brot für die Welt: Hilfe für arme und ausgegrenzte Menschen
Während der Adventszeit kommen auch die Menschen verstärkt in den Blick, die mit Armut, Hunger, Krankheiten und mangelnden Lebensperspektiven zu kämpfen haben. So ermöglicht die evangelische Hilfsaktion "Brot für die Welt" mit Spendenaufrufen benachteiligte Menschen rund um den Globus Hilfe zur Selbsthilfe.
Quelle: www.ekhn.de