Der Memoriam-Garten auf dem Freidhof Marienwerder

Grabpflege inklusive

Memoriamgarten
Memoriam-Garten vor der Eröffnung     Foto: Uwe Stapelmann

Memoriam-Garten entlastet Angehörige

Die Trauer- und Bestattungskultur unterliegt derzeit großen Veränderung. Immer neue Bestattungsformen außerhalb unserer traditionellen Friedhöfe werden diskutiert oder sind bereits umgesetzt. Aber auch die Beisetzungen unterm Rasen haben in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Der Grund für die Auswahl dieser Grabarten gleicht sich immer wieder. Es ist die Sorge vor einer ungepflegten Grabstätte in Verbindung mit dem Wunsch, die Hinterbliebenen von der Grabpflege zu entlasten.
In dem Gedicht Memento, von Mascha Kaléko, heißt es unter anderem:
„[…] Den eignen Tod, den stirbt man nur; doch mit dem Tod der anderen muss man leben.“
Wenn man dem Inhalt dieses Zitates folgt, ist es also nicht richtig, aus falsch verstandener Fürsorge, seine Hinterbliebenen von der Auswahl des eigenen späteren Bestattungsplatzes auszuschließen. Denn sie werden es sein, die ihren persönlichen Weg durch die Trauer finden müssen. Dabei können Trauerrituale an einem Grab helfen.
Genau hier setzt der neue Memoriam-Garten auf dem Friedhof Marienwerder an. Er befreit die Hinterbliebenen von der Grabpflege, lässt Trauerrituale am Grab zu und ist ansprechend landschaftsgärtnerisch gestaltet. In dem Memoriam-Garten können Sarg- als auch Urnenbeisetzungen stattfinden. Jede Grabstätte ist durch einen Dauergrabpflege-Vertrag mit der Treuhandstelle für Dauergrabpflege Niedersachsen/Sachsen-Anhalt abgesichert. Diese Verträge beinhalten die Grabpflege und Bepflanzung für 20 Jahre sowie das Grabmal und eine Inschrift. Auch zur Vorsorge, bereits zu Lebzeiten, kann ein Vertrag abgeschlossen werden.
Die Aufgabe der Treuhandstelle ist es, die Verträge zu verwalten, die jährlichen Abrechnungen mit dem Betrieb stein-zeit Schwarz als auch mit der Gärtnerei Markgraf vorzunehmen. Ferner werden die Leistungen von Steinmetz und Gärtner durch die Treuhandstelle kontrolliert. Die jährliche Inflationsrate wird durch die erwirtschafteten Zinsen (in 2014: 2,8%) aufgefangen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass alle Arbeiten 20 Jahre lang ausgeführt werden können.
(Text: Treuhandstelle)

Gestaltung

Der Memoriam‐Garten am Hauptweg des Friedhofs in Hannover‐
Marienwerder ist wie ein kleiner Garten gestaltet. Die Gräber und die Rahmenbepflanzung bilden eine harmonisch aufeinander abgestimmte Einheit. Eine Sitzbank lädt zum Verweilen ein. Jeder Verstorbene wird auf den Grabmalen mit Namen und Lebensdaten genannt. Namenlose Bestattungen sind ausgeschlossen. Mit dem Memoriam‐Garten wird ein Rundum‐Sorglos‐Paket geboten, in dem auch die langjährige Grabpflege und Bepflanzung der Anlage enthalten ist.

Erweiterung des Memoriam-Gartens

Seit seiner Eröffnung erfährt der Memoriam-Garten eine erfreuliche Nachfrage. Dies lässt sich insbesondere an der hohen Zahl von abgeschlossenen Vorsorgeverträgen ablesen.

Im Frühjahr 2018 erfolgte deshalb die erste Erweiterung der Anlage. Eine zweite Erweiterung wird vorbereitet.

Die Grabarten im Memoriram-Garten

Urnenpartnergrab zur Beisetzung von max. zwei Urnen mit stehenden Grabmalen

Urneneinzelgrab mit liegenden Grabmalen im Vordergrund

Erdeinzelgrab mit stehendem Grabmal

Eröffnung des Memoriam-Gartens am 14.06.2015

Die Eröffnung der neuen Grabanlage erfolgte am Sonntag, den 14. Juni 2015.
Mit einem Festakt wurde auf dem Friedhof Marienwerder der erste Memoriam-Garten Hannovers eröffnet, der zweite in Niedersachsen überhaupt. Mehr als 50 Besucher - darunter die Vorsitzende des Bundes deutscher Friedhofsgärtner Birgit Ehlers-Ascherfeld - waren der Einladung der Initiatoren Kirchengemeinde Marienwerder, Treuhandstelle für Dauergrabpflege, Gärtnerei Markgraf und dem Steinmetzbetrieb stein-zeit Schwarz gefolgt.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Kirchenvorstands Uwe Großmann gab der Geschäftsführer der Treuhandstelle für Dauergrabpflege Uwe Stapelmann weitere Informationen zum Memoriam-Garten. Das Bild des Gartens griff Pastorin Judith Augustin in ihrem geistlichen Wort auf.
Ein Bläserquartett sorgte für den festlichen Rahmen, auch auf einem Friedhof sind beschwingte Klänge durchaus angemessen.

Mit prägnanten violetten Gießkannen wurde durch gemeinsames "Angießen" der Memoriam-Garten offiziell eröffnet. Anschließend standen die Verantwortlichen allen Besuchern für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Die Resonanz der Besucher war durchweg positiv - mit dem Memoriam-Garten wird ein interessantes Angebot gemacht, dass den heutigen Anforderungen sehr gut entspricht.
Zusätzlich gewinnt der Friedhof Marienwerder an Attraktivität. Der Friedhof nicht nur als Rückzugsort und Ort der Trauer - Friedhof auch als ein Ort für Besinnung, Erholung und Entspannung, als verbindendes Element zwischen Klosterforst und Hinüberchen Garten.

20150614_Eroeffnung_Memoriam-Garten_MW_10
Memoriamgarten
Memoriam-Garten vor der Eröffnung      Foto: Uwe Stapelmann

Informationen zum Memoriam-Garten

Anfang 2014 hat der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Marienwerder erste Kontakte zur Treuhandstelle für Dauergrabpflege Niedersachsen/Sachsen-Anhalt aufgenommen, um sich über die verschiedenen Modelle Gärtnerbetreuter Grabanlagen zu informieren.

Im Ergebnis eines sorgfältigen  Informations- und Abstimmungsprozesses wurde entschieden, auf dem Friedhof Marienwerder einen Memoriam-Garten anzulegen.
Im Dezember 2014 wurde dazu eine Vereinbarung zwischen der Kirchengemeinde, der Treuhandstelle, einer Gärtnerei und einem Steinmetzbetrieb geschlossen.

Memoriamgarten
Memoriam-Garten vor der Eröffnung     Foto: Uwe Stapelmann
Friedhof
Pflanzplan     Planung: Gärtnerei Markgraf & Blumen Brackmann
Memoriamgarten
Vorbereitungsarbeiten - Stand: 07.03.2015      Foto: Uwe Großmann

Die Arbeiten haben begonnen: Stand Anfang März 2015.

Friedhof
Memoriamgarten      Foto: Uwe Großmann

die vorgesehene Fläche für dem Memoriamgarten in der Nähe der Friedhofskapelle im Ausgangszustand.

Pressebericht Umschau Garbsen 30.09.2015

Pressespiegel
Umschau Garbsen 30.09.2015